Die Kirche St. Lambertus ist das religiöse Zentrum der katholischen Gemeinde in Erftstadt-Bliesheim, zu der etwa 1870 Gemeindemitglieder zählen. Sie wird schwerpunktmäßig betreut von Subsidiar Willi Hoffsümmer.
Die Backsteinbasilika steht im Ortskern, sie wurde von 1860/61 im neuromanischen Stil nach Plänen von Robert Cremer errichtet und im Januar 1863 geweiht.
Die Kirche hat eine reichhaltige Ausstattung im neuromanischen Stil.
In Bliesheim wurden ein Gräberfeld am Ortsausgang und Reste eines römischen Gutshofes im Bereich des Friedhofs gefunden. Aus der fränkischen Zeit hat man einen Fronhof und eine Kirche entdeckt.
1059 wird Bliesheim erstmals urkundlich erwähnt in einer Besitzschenkung des Kölner Erzbischofs an das Stift St. Mariengraden in Köln. Das Stift erwarb in den folgenden Zeiten die Vogtei mit allen Gerichtsrechten, den Fronhof, die Mühle und weitere Güter und Rechte in Bliesheim. St. Mariengraden baute den Ort zu einer Unterherrschaft im kurkölnischen Amte Lechenich aus. Erhebliche Veränderungen brachte das 19. Jahrhundert, vor allem durch den intensivierten Abbau der Braunkohle und deren Verarbeitung in Brikettfabriken. Besondere Bedeutung für Bliesheim hatte die Grube Donatus, die 1889 als Braunkohlenbergwerk Donatus ihren Betrieb aufnahm. Hier fand ein großer Teil der Bevölkerung Arbeit, Landwirtschaft war meist nur noch ein Nebenerwerb für den Eigenbedarf. Mit der Stilllegung der Grube Donatus 1959 entfiel ein wichtiger Arbeitgeber für die Bliesheimer 1).
Die neuromanische Pfarrkirche St. Lambertus wurde nach Plänen des Kölner Landbaumeisters Robert Cremer (1826-1882) in den Jahren 1860 bis 1863 als querschifflose Pfeilerbasilika mit vorgestelltem Westturm erbaut 2).
Die Vorgängerkirche stand auf dem Friedhof am Ortsrand, sie wurde abgebrochen.
Neben der reichhaltigen Ausstattung im neuromanischen Stil wurden aus der alten Kirche folgende Kunstwerke übernommen:
Zwei spätgotische Leuchterengel vom Ende des 15. Jahrhunderts. Ein Vesperbild aus der Zeit um 1520. Eine lebensgroße Standfigur der Muttergottes und eine hl. Anna selbdritt vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Figuren des hl. Lambertus und des hl. Rochus sind vom 18. Jahrhundert
Bliesheim hat einen erheblichen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Dieser hatte schon nach dem zweiten Weltkrieg durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener begonnen. Das Dorf ist in den letzten 200 Jahren von 600 Einwohnern auf etwa 3.400 Einwohner (Stand 2012) angewachsen, wobei die letzten Jahrzehnte einen überaus starken Zuwachs brachten.
In der Nähe der Kirche liegt das Gemeindezentrum, das Pfarrhaus mit Saal und Pfarrbücherei, und dem Kindergarten. Dies wurde 1930 gebaut.
Ab dem 20. Jahrhundert wirkten folgende Pfarrer an St. Lambertus:
2022 – dato Hans-Peter Kippels (leitender Pfarrer)
Die privat betriebene Internetseite www.sankt-lambertus-bliesheim.de wartet mit viel Wissenswertem über die Pfarrkirche und die Historie der Gemeinde St. Lambertus Bliesheim auf. Dort finden Sie unter anderem einen virtuellen Rundgang durch die Pfarrkirche mit vielen Bildern und Hintergrundinformationen.