Taufe
Durch die Taufe wird ein Mensch in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Dabei wird Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen mit den Worten "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes". Das ist kein Ritus, den sich die Kirche ausgedacht hat, sondern er geht auf den ausdrücklichen Willen von Jesus zurück. Wasser ist Sinnbild für die Reinigung des Menschen und Ausdruck dessen, dass Gott die Quelle allen Lebens ist.
Die Taufe ist ein Sakrament, das heißt ein "Heilszeichen" in dem wir Gottes Liebe ganz besonders spüren. Gott sagt "Ja" zu dem Täufling, der ihm anvertraut wird. Der Mensch bekräftigt dieses Bündnisangebot Gottes durch das Bekenntnis seines Glaubens an den dreifaltigen Gott. Bei einer Kindertaufe tun dies Eltern und Paten stellvertretend für das Kind.
Voraussetzungen für die Anmeldung einer Taufe:
- Der Wunsch des Täuflings bzw. seiner Eltern zur Taufe.
- Mindestens ein Elternteil muss der Katholischen Kirche angehören!
- Dem Täufling können ein oder zwei Paten gegeben werden (näheres weiter unten)
Paten – die Begleiter des Täuflings
Lange vor der Taufe fragen Eltern sich, wer die Patenschaft für ihr Kind übernehmen könnte. Oft übernehmen Geschwister oder Freunde des Paares dieses Amt. Es ist gut, einem Kind Paten an die Seite zu stellen. Denn es braucht Menschen, die es auf seinem Lebens- und Glaubensweg begleiten. Paten können für Jugendliche insbesondere in der Pubertät wichtige Bezugspersonen werden, da sie mit mehr Abstand auf die Probleme zwischen Eltern und Kind schauen können. Dazu gehört natürlich ein regelmäßiger Kontakt zum Patenkind. Auch wenn die Familie in einer tiefen Krise steckt, etwa bei einer drohenden Trennung der Eltern, können Patinnen und Paten dem Kind helfend und unterstützend zur Seite stehen.
Für die Paten stellt das Kirchenrecht einige Bedingungen auf:
- Sie müssen mindestens 16 Jahre alt sein, katholisch, getauft und gefirmt. Katholiken, die aus der Kirche ausgetreten sind, können nicht Paten sein, sie können auch nicht Taufzeuge sein.
- Sie dürfen nicht Vater oder Mutter des Täuflings sein.
- Sind die als Paten gewünschte Personen getauft, aber nicht katholisch, dann können sie Taufzeugen sein, aber nur dann, wenn es zusätzlich einen katholischen Paten gibt. Eine Ausnahme gilt für orthodoxe Christen: Sie dürfen zusammen mit einem katholischen Christen Taufpate werden.
Generell sollten Paten sich Zeit nehmen, denn sie haben die Möglichkeit zu einer wertvollen Beziehung zu dem Kind. Sie liegt in der Mitte zwischen dem Band der (Klein-)Familie und der Beziehung zu Freunden. Im Patenamt sind Zeitgeschenke meist wertvoller als materielle Geschenke: ein Wochenende bei der Patentante, eine Wanderung mit Übernachtung in der Jugendherberge, eine Einladung ins Kino. Wichtig ist auch, immer am Ball zu bleiben: Womit spielt das Patenkind am liebsten? Für welche Musikrichtung interessiert es sich? Ist es ein Technikfreak oder eher eine kleine Leseratte?
Paten sorgfältig aussuchen
Sinnvoll ist es, sich vor einer Zusage zur Patenschaft mit den Eltern über deren Erwartungen auszutauschen und selbst zu reflektieren: Kann ich dem Kind wirklich ein zuverlässiger Begleiter sein? Wie steht es um meinen eigenen Glauben? Wichtig ist auch die Frage des Verhältnisses zur Familie des zukünftigen Patenkindes. Ist die Beziehung Krisenerprobt oder besteht die Gefahr, dass nach einer Auseinandersetzung Funkstille herrscht? Dies alles sollte im Vorfeld offen angesprochen werden.
Wichtig ist nämlich zu wissen: Die Patin oder der Pate können nicht abgesetzt werden, etwa nach einem Streit mit den Eltern. Der Pfarrer kann den Paten nicht aus dem Taufregister streichen. Paten sollten deshalb sorgfältig ausgesucht werden.